Die Kunden segelten mit Ihrer Saare 41 vor Smögen in den westschwedischen Schären und es kam zu einer schweren Grundberührung bei ca. 6 bis 6,5 Knoten Fahrt unter Genua. Dabei kam das Schiff abrupt zu einem kompletten Stillstand. Man war nicht auf einen Stein gefahren, sondern frontal gegen einen Felsen.
Die Crew prüfte sofort die Bilge und das Schiff auf Schäden, es waren aber keine strukturellen Schäden oder Wassereinbrüche zu verzeichnen. Erst dann fiel der Crew auf, das 2 von Ihnen starke Schmerzen hatten, insgesamt hatte sich die Crew 3 Rippen gebrochen und einige Rippenprellungen davon getragen, glücklicherweise ist aber niemand noch schwerer verletzt worden.
Nach telefonischer Rücksprache mit dem Versicherer wurde vereinbart, das Schiff im nächsten Hafen von einem Gutachter inspizieren zu lassen.
Der Gutachter kam dabei mit den Worten: „Sie gehen nicht davon aus Ihren Urlaub fortzusetzen oder?“ an Bord. Er ging aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und der Geschwindigkeit bei der Grundberührung von großen Schäden aus.
Er begutachtete und klopfte mögliche Schadbereiche ab und musste dann seine anfängliche Aussage revidieren, mit den Worten: „da haben Sie ein außergewöhnlich gutes Schiff“. Er teilte mit, dass er keine strukturellen Schäden finden könne und das somit eine Fortsetzung des Urlaubes mit der Saare problemlos möglich sei.
Die Kunden segelten Ihren Urlaub weiter, zwar aufgrund der Rippenverletzungen etwas vorsichtiger, aber wo könnte man sich besser erholen als an Bord.
Wir haben im Herbst das Schiff ausgekrant und zusammen mit einem weiteren Gutachter der Pantaenius Versicherung in Augenschein genommen.
Dabei wurde deutlich welchen großen Vorteil unsere Kielkonstruktion mit sich bringt. Nicht nur hatte der Bleikiel sich an der Stelle der Grundberührung stark verformt und somit viel der Aufprallenergie absorbiert, sondern gerade der „Kielstummel“ der Teil des Rumpfes ist, hatte die verbleibende Energie gut und großflächig in den Rumpf eingeleitet, sodass keinerlei GFK Schäden entstanden sind. Der Gutachter ging vom Schiff mit den Worten „das hätte er so noch nicht gesehen, keinerlei GFK Schaden und das bei der Geschwindigkeit“.
Hier muss auch noch erwähnt werden, dass der Kiel keine Kratzer an der Unterseite hat. Meist ist es so, dass das Boot hochgedrückt wird und dann über den Stein rutscht. Dies ist sonst ein gängiges Schadensbild und bei so einer Grundberührung sind die Kräfte dadurch auch geringer. Dies liegt daran, dass die kinetische Energie aus der Bewegung des Schiffes nicht komplett umgewandelt wird, da ja das Schiff noch in Bewegung bleibt. Das war bei der Grundberührung der Saare nicht der Fall, sondern hier kam das Schiff direkt zu einem kompletten Stillstand, es wurde also die komplette Energie aus der Bewegung des Schiffes mit ca. 6,5 Knoten auf Schlag umgewandelt.
Die Eigner sind extrem stolz und froh ein so gut gebautes Schiff zu haben. So konnten Sie nicht nur Ihren Urlaub fortsetzen und es stehen keine großen Reparaturen an, sondern Sie wissen auch das mit einem anderen Schiff der Schaden und die daraus entstehende Situation eine völlig andere gewesen wäre.